Ausbildungsphasen an der Fachakademie
Hier können Sie sich über die verschiedenen Ausbildungsphasen an unserer Fachakademie informieren.
Sozialpädagogisches Seminar
Das "Sozialpädagogische Seminar (SPS)" umfasst in der Regel zwei Jahre:
Ergänzend zur täglichen Arbeit in einer Praktikumsstelle wie Kindergarten, Hort oder heilpäd. Einrichtung u. a., suchen die Auszubildenden in Blockseminaren die Fachakademie auf. Die erfolgreiche Prüfung zum staatlich anerkannten Kinderpfleger bzw. zur staatlich anerkannten Kinderpflegerin ist die Grundlage, um als Kinderpfleger(in) in pädagogischen Einrichtungen zu arbeiten.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann das SPS auch innerhalb nur eines Jahres absolviert werden.
Allgemeines
Das Sozialpädagogische Seminar (SPS)
Den ersten Ausbildungsabschnitt auf dem Weg zur Erzieherin/zum Erzieher stellt das Sozialpädagogische Seminar dar. Zugleich ist das SPS Zugangsvoraussetzung für die Vollzeitausbildung (Theoretische Ausbildung). Während dieser zwei Jahre arbeiten die Erzieherpraktikantinnen in sozialpädagogischen Einrichtungen und besuchen die Schule zu vorgegebenen Seminartagen.
Das Sozialpädagogische Seminar schließt mit der Abschlussprüfung zur staatlich geprüften Kinderpflegerin/zum staatlich anerkannten Kinderpfleger ab.
Der Abschluss befähigt zur pädagogischen Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsfeldern, insbesondere bei der Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern im Vorschulalter.
Aufnahmevoraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss und die persönliche Eignung für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Im Anschluss an die zweijährige Ausbildung im Sozialpädagogischen Seminar kann die zweite Phase der Erzieherausbildung (Vollzeitunterricht) besucht werden.
Informationen zur Aufnahme finden Sie hier.
Die Terminübersicht zu den Seminartagen an der Fachakademie finden Sie hier.
Praxis und Schule
Praxis und Schule
Während des Sozialpädagogischen Seminars arbeiten die Erzieherpraktikantinnen in Praxisstellen und kommen zu regelmäßigen Seminartagen in die Schule.
Eine enge Vernetzung gewährleistet die qualifizierte Vorbereitung auf den beruflichen Alltag. So stehen die Betreuungslehrer im Austausch mit den Praxisanleitern vor Ort und besuchen die Schülerinnen in den Einrichtungen.
Termine und Organisation der Seminartage werden den Schülerinnen und Praxisanleitern rechtzeitig mitgeteilt.
Fachpraktische und theoretische Fächer orientieren sich ebenfalls an den beruflichen Anforderungen und behandeln systematisch verschiedene Lernfelder:
- Personen und Situationen wahrnehmen, Verhalten beobachten und erklären
- Erzieherisches Handeln planen, durchführen und reflektieren
- Bildungsprozesse anregen und begleiten
- Beziehungen und Kommunikation gestalten
- Mit allen am Erziehungs- und Bildungsprozess Beteiligten zusammenarbeiten
- Die eigene ästhetische Gestaltungsfähigkeit weiterentwickeln und im beruflichen Handeln einsetzen
- Werte und Werthaltungen reflektieren, weiterentwickeln und in das berufliche Handeln integrieren
Die Praxisstellen werden von den Erzieherpraktikantinnen gewählt und der Schule zur Genehmigung mitgeteilt – hierbei sind verschiedene Arbeitsfelder möglich, wie Kindergarten, Hort, Heim und Fördereinrichtungen.
Wie auch in der später folgenden theoretischen Ausbildung, legen wir großen Wert darauf, dass die Schülerinnen in möglichst viele Bereiche Einblick erhalten.
Vor dem Hintergrund der politischen Diskussion im Krippenplätze, Kindergartenausbau und Ganztagesschulen ist eine breit angelegte Ausbildung für spätere Einsatzbereiche unverzichtbar.
Die Terminübersicht zu den Seminartagen an der Fachakademie finden Sie hier.
Fächer und Prüfung
Das Sozialpädagogische Jahr umfasst in der schulischen Ausbildung folgende Unterrichtsfächer:
- Pädagogik und Psychologie
- Praxis- und Methodenlehre
- Religionspädagogik
- Musische Gestaltung und Bewegungserziehung
- Deutsch und Kommunikation
- Naturwissenschaft und Gesundheit
- Recht und Verwaltung
- Englisch
Nach zwei Jahren erfolgt die Abschlussprüfung zur staatlich anerkannten Kinderpflegerin / zum staatlich anerkannten Kinderpfleger.
Nun kann sich der theoretische Abschnitt der Erzieherausbildung (Vollzeitunterricht) anschließen.
„Quereinsteiger", die über bestimmte Voraussetzungen verfügen – z. B. Abitur oder eine bereits abgeschlossene Ausbildung – können bereits nach einem Jahr SPS in die theoretische Ausbildung aufgenommen werden.
Nähere Informationen zur Aufnahme finden Sie hier.
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Theoretische Ausbildung
Die "Theoretische Ausbildung" ist unser Angebot an diejenigen, die nach dem Sozialpädagogischen Seminar die Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher bzw. zur Erzieherin fortsetzen. Nach zwei Jahren Vollzeitunterricht findet die schriftliche und mündliche Abschlussprüfung statt.
Ein Quereinstieg in die "Theoretische Ausbildung" ist ohne Sozialpäd. Seminar (SPS) unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Allgemeines
Die Theoretische Ausbildung – im Anschluss an das Sozialpädagogische Seminar– umfasst zwei Jahre Vollzeitunterricht an der Fachakademie und endet mit der theoretischen Abschlussprüfung zur staatlich anerkannten Erzieherin / zum staatlich anerkannten Erzieher.
Anschließend folgt im Anerkennungsjahr das einjährige Berufspraktikum.
Neben dem staatlich anerkannten Berufsabschluss kann auch die Fachhochschulreife erworben werden.
Die Theoretische Ausbildung versteht sich als fundierte Wissensvermittlung zur Vorbereitung auf das Berufsleben. Praktika und Projekte ergänzen den schulischen Unterricht. Auf Praxisbezug zu späteren Arbeitsfeldern wird großer Wert gelegt.
Die Breitbandausbildung qualifiziert die Studierenden, im erzieherischen Alltag Verantwortung in unterschiedlichen sozialpädagogischen Bereichen zu übernehmen – wie z. B. Krippe, Kindergarten, Heim, Hort, Jugendarbeit, Fördereinrichtungen.
Persönlichkeitsbildung spielt hier eine wesentliche Rolle. Einstellungen und Werte werden an unserer Fachakademie vermittelt und geprägt durch den Umgang miteinander, sowie durch Feste, Feiern und der Gestaltung von Haus und Räumen.
Fächer und Projekte
Die Vollzeitphase der Erzieherausbildung verbindet theoretische Inhalte mit den Aufgabenfeldern im Berufsleben. Hieraus entstand das Prinzip der Lernfeldarbeit: Ausgehend von praktischen Handlungssituationen werden theoretische Inhalte angewendet.
Die Lernfelder der Theoretischen Ausbildung sind:
- Berufliche Identität und professionelle Perspektiven weiterentwickeln
- Päd. Beziehungen gestalten und mit Gruppen pädagogisch arbeiten
- Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern
- Sozialpäd. Bildungsarbeit in den Bildungsbereichen professionell gestalten
- Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern und Bezugspersonen gestalten sowie Übergänge unterstützen
- Institution und Team entwickeln sowie in Netzwerken kooperieren
Die Fächer der schulischen Ausbildung vermitteln fachspezifische und allgemeinbildende Inhalte in vielfältigen Formen der Unterrichtsgestaltung und Methodik. Verschiedene Projekte, Praktika und Exkursionen runden die breite Wissensvermittlung ab.
So findet in der Sozialpädagogischen Praxis beispielsweise eine Vernetzung mit dem Kindergarten „Haus für Kinder“ statt, der sich an den Gebäudekomplex der Fachakademie anschließt. In mehreren Wochen arbeiten die Studierenden durch pädagogische Angebote (Bildungsangebote) eng mit dem Kindergarten zusammen.
In den Übungsfachangeboten können weitere individuelle Akzente gesetzt werden – vom musisch-kreativen bis zum religions- und naturpädagogischen Bereich.
Englisch und Mathematik führen ergänzend zur Fachhochschulreife.
Fächer:
- Pädagogik/Psychologie/Heilpädagogik
- Praxis- und Methodenlehre mit Gesprächsführung
- Sozialpädagogische Praxis
- Theologie/Religionspädagogik (katholisch oder evangelisch)
- Sozialkunde/Soziologie
- Literatur- und Medienpädagogik
- Kunst- und Werkerziehung
- Musik- und Bewegungserziehung
- Mathematisch-naturwissenschaftliche Erziehung
- Ökologie/Gesundheitserziehung
- Deutsch
- Englisch
- Recht
- Mathematik
- verschiedene Übungsfächer
Praktika
Auch wenn die theoretische Ausbildungsphase vorwiegend aus Vollzeitunterricht besteht, so finden dennoch gezielt Praktika in unterschiedlichen pädagogischen Praxisfeldern und Einrichtungen statt. Ziel ist es, die Studierenden durch vielfältige Einblicke in berufliche Arbeitsfelder optimal auf den Erzieheralltag vorzubereiten, ihre Neigungen und Vorlieben für bestimmte Einsatzbereiche auszubauen und sie nicht zuletzt darauf vorzubereiten, flexibel auf die Arbeitsmarktchancen für Erzieher(innen) zu reagieren.
Im Verlauf des ersten theoretischen Schuljahres findet ein Projekt der Sozialpädagogischen Praxis statt. In Zusammenarbeit mit dem Kindergarten „Haus für Kinder St. Hildegard“ arbeiten die Studierenden mit einer Kindergruppe an einem gewählten Thema.
Am Ende des ersten Schuljahres befinden sich die Studierenden in einem 6-wöchigen Blockpraktikum in sozialpädagogischen Einrichtungen, in denen sie bis dahin noch nicht tätig gewesen sind. Hier erproben die Studierenden die erarbeiteten theoretischen Kenntnisse in einem neuen Arbeitsfeld.
Ein Ferienpraktikum findet in Oster-/Pfingst- oder Sommerferien statt und umfasst insgesamt zwei Wochen.
Somit haben die Studierenden nach einem Jahr eine Vielzahl an späteren Arbeitsfeldern kennengelernt.
Zu Beginn des zweiten theoretischen Schuljahres erleben die Studierenden an einer Grundschule ihrer Wahl den Übergang vom Kindergartenkind/Vorschulkind zum Grundschüler.
Die Sozialpädagogische Praxis umfasst hier einen dreiwöchigen Einsatz, vorwiegend in der ersten Jahrgangsstufe.
Mit dieser Erfahrung kann die Vorschularbeit in Kindergärten differenziert auf die Anforderungen in der Grundschule abgestimmt werden.
Lehrer(innen) nehmen auch gerne Anregungen von den Studierenden aus dem Elementarbereich an. Ebenso können für die Studierenden wichtige Kontakte zu schulischen Einrichtungen entstehen – die Diskussion über Ganztagesschulen eröffnet schließlich neue Aufgabenbereiche für Erzieher(innen).
Nach der Prüfungsphase am Ende des zweiten Schuljahres gehen die Studierenden in das Informationspraktikum, meist bereits an der künftigen Berufspraktikumsstelle.
Prüfung und Abschluss
Berufsabschlüsse an der Fachakademie:
- Staatlich anerkannte Erzieherin / Staatlich anerkannter Erzieher
- Staatlich geprüfte Kinderpflegerin / Staatlich geprüfter Kinderpfleger
- Zugangsberechtigung zur Fachhochschule (FH) und Universität
Fachhochschulreife (möglich)
- fachgebundene Fachhochschulreife (Bayern)
- allgemeine Fachhochschulreife
- fachgebundene Hochschulreife
Die theoretische Ausbildung schließt am Ende des zweiten Schuljahres mit der Prüfung zur staatlich anerkannten Erzieherin / zum staatlich anerkannten Erzieher. Sie ist Voraussetzung für das daran anschließende einjährige Berufspraktikum.
In „Praxis- und Methodenlehre“ findet eine mündliche Prüfung statt.
Die schriftliche Abschlussprüfung besteht aus „Pädagogik/Psychologie/Heilpädagogik“ und wahlweise entweder aus „Theologie/Religionspädagogik“ oder „Literatur- und Medienpädagogik“.
Die Ergänzungsprüfung in Englisch ermöglicht die fachgebundene Fachhochschulreife.
Mit der erfolgreichen Teilnahme am Ergänzungsfach Mathematik kann die allgemeine Fachhochschulreife (ohne Fächerbegrenzung) erworben werden.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch die fachgebundene Hochschulreife (für Universitäten) möglich.
Das Berufspraktikum (3. Ausbildungsabschnitt) endet nach Facharbeit und praktischer Prüfung mit einem Kolloquium. Nähere Informationen unter Berufspraktikum.
Berufspraktikum
Das "Berufspraktikum" ist die letzte Phase der Erzieherausbildung. Nach erfolgreicher schriftlicher Abschlussprüfung findet das einjährige Anerkennungsjahr in einer päd. Einrichtung statt. Ähnlich wie im Sozialpäd. Seminar, kommen die Berufspraktikanten zu regelmäßigen Seminartagen an unsere Fachakademie.
Allgemeines
Das Berufspraktikum als Anerkennungsjahr der Erzieherausbildung stellt nochmals einen wesentlichen Abschnitt dar.
Die Kenntnisse, die bislang in der schulischen Ausbildung an der Fachakademie und über Praktika erworben wurden, können nun in der Praxis umgesetzt und erprobt werden.
Das Berufspraktikum beinhaltet folgende Ausbildungsschwerpunkte:
Einführung in alle Tätigkeitsbereiche und Arbeitsfelder im Praxisfeld der künftigen Erzieher(innen)
Selbstständige Gruppenführung mit stufenweise steigender Aufgabenübertragung
Laufende Beobachtungsaufzeichnungen und Situationsanalysen
Verantwortungsvolles Planen und Durchführen der pädagogischen Arbeit
Die Terminübersicht zu den Seminartagen an der Fachakademie finden Sie hier.
Fachakademie
Die fachliche Betreuung durch die Fachakademie geschieht in Form von fachpraktischem Unterricht an Seminartagen und durch die Praxisbetreuung vor Ort.
Der fachpraktische Unterricht besteht aus Seminarveranstaltungen an der Fachakademie – die Blockveranstaltungen dienen der Förderung, Vertiefung und Erweiterung der Fachkenntnisse und der Auseinandersetzung mit sich, mit den anderen und mit dem Berufsfeld.
Teilnahme ist hier Pflicht. Fehlstunden müssen nachgeholt werden.
Während des Berufspraktikums werden Sie mindestens zwei Mal durch Ihren Praxisbetreuer in der Einrichtung besucht.
Die Terminübersicht zu den Seminartagen an der Fachakademie finden Sie hier.
Praktikumsstelle
Damit eine entsprechende fachliche Begleitung in Ihrer Praxisstelle gewährleistet ist, erfolgt die Praxisanleitung durch eine sozialpädagogische Fachkraft. Kontinuierliche Praxisanleitungsgespräche sollen den Prozess zur Findung der beruflichen Identität unterstützen.
Betragen Ausfallzeiten, bedingt durch Urlaub, Krankheit und sonstige Unterbrechungen, mehr als 10 Wochen (bei Teilzeitform mehr als 15 Wochen), so ist das Berufspraktikum nicht voll abgeleistet.
Es verlängert sich um die Zeitspanne der über die anrechenbaren 10 bzw. 15 Wochen hinausgehenden Ausfallzeiten.
Abschluss
In Ihrer Position als Berufspraktikant(in) befinden Sie sich in einer Doppelrolle, die sich aus den Lernfeldern Praxis und Schule ableiten lässt.
Unser Ziel ist es, dass die Praxiseinrichtungen und die Fachakademie als gleichwertige und sich ergänzende Partner ausbilden. Aus diesem Grunde möchten wir in einem gemeinsamen Treffen (Praktikant(in), Praxisanleitung und Lehrkraft) einen Ausbildungsplan erstellen.
Die Note für das Berufspraktikum besteht aus folgenden Faktoren:
- zwei schriftliche Beurteilungen der Praktikumsstelle über Leistung und Verhalten
- zwei Beurteilungen durch die Fachakademie
- Mitarbeit in der Seminargruppe
- Note Praktikumsbericht
- Note Facharbeit
Nach dem 1. April findet in der Einrichtung, in der das Berufspraktikum abgeleistet wird, die praktische Prüfung statt.
Prüfungszeit: 120 Minuten
Gegen Ende des Berufspraktikums wird in einem Colloquium die Befähigung des Berufspraktikanten zur praktischen/pädagogischen Arbeit geprüft. Daraus ergibt sich die Colloquiumsnote.
Prüfungszeit: Einzelprüfung mit 30 Minuten