Stationsarbeit zum Thema Händigkeit

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Das mach‘ ich doch mit links
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Im November bekamen die Studierenden des zweiten Jahrgangs die Gelegenheit, sich in einer Kooperation der Fächer Ökologie/Gesundheitslehre und Praxis- und Methodenlehre mit dem Thema „Händigkeit im Elementar- und Primarbereich“ auseinanderzusetzen. Das Wissen zur Entwicklung der Händigkeit wurde ergänzt durch praktische Stationsarbeit zu den Schwerpunkten Schneiden, Schreiben und Tischgedeck. Dabei konnte der links- und rechtshändige Umgang mit Alltagsgegenständen erprobt und Erfahrungen untereinander ausgetauscht werden.

Das Schneiden mit unterschiedlichen Scherenarten und in verschiedene Schneiderichtungen wurde ausprobiert – zur Auswahl standen Bastel-, Therapie-, Nagel-, Hecken- und Zick-Zack-Scheren. Dabei stellten die Studierenden fest, dass die meisten Scheren ausschließlich für rechtshändige Menschen ausgelegt sind und/oder es diese meist nur in auf Linkshändigkeit spezialisierten Fachgeschäften zu kaufen gibt.

Beim Schreiben kamen unterschiedliche Hilfsmittel zum Einsatz – so z. B. Griffhilfen, Tintenfüllhalter und spezielle Schreibunterlagen. Auch das Spitzen mit verschiedenen Links- und Rechtshänder-Anspitzern wurde geübt. Interessant waren die Erkenntnisse, dass linkshändige Kinder eine stärkere Blattneigung benötigen, um das Verwischen der Tinte zu vermeiden und dass für entspanntes Schreiben der Einfall des Lichts eine Rolle spielt sowie die Händigkeit des Banknachbarn.
Beim Decken des Tisches erprobten die Studierenden, wie das Gedeck (Teller, Tasse, Glaskrug, Besteck) am besten platziert wird, sodass es den jeweiligen Bedürfnissen der Kinder entspricht. Überraschend kam die Erkenntnis, dass viele Motive auf Trinktassen für linkshändige Kinder nicht sichtbar sind. Das Motiv ist darauf in der Regel nur einseitig bedruckt und somit nur erkennbar, wenn der Henkel mit rechts gehalten wird.

Zum Schluss konnten die Studierenden ihr Wissen verknüpfen mit den Erfahrungen aus dem gemachten Grundschulpraktikum im September. Dort durften diese für zwei Wochen in einer ersten Klasse an einer Grundschule der Region hospitieren. Die Sensibilisierung für das Thema war am Ende klar erkennbar: „Linkshändigkeit im Kindergarten habe ich bisher immer nur mit der Linkshänder-Schere verknüpft. Jetzt weiß ich, dass es alle Lebensbereiche betrifft. Ich werde zukünftig vermehrt darauf achten.“

Die pädagogisch korrekte Begleitung der angeborenen Händigkeit ist eine wichtige Kompetenz für angehende Erzieher*innen und entsprechend ihrer Bedeutung für die Inklusion sowohl im Lehrplan der Fachakademien als auch im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan verankert. Der richtige Umgang mit der entsprechenden Händigkeit ist wichtig, um die Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten zu fördern, die Rahmenbedingungen anzupassen, korrekt Hilfestellung zu geben und damit Benachteiligungen zu verhindern. Auch der Hinweis, bei Unklarheiten eine Linkshänder-Beratung aufzusuchen, wurde als hilfreich empfunden.

M. Fröhlich und J. Kandert


Lehrkräfte an der Faks St. Hildegard

 

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