Kinopremiere vom Schreibtisch aus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übungsfach „Vorurteilsbewusste Erziehung“

Virtueller Unterricht und interaktive Kinopremiere

 

25. Januar 2021. Dass auch der Online-Unterricht vielfältige Lernmöglichkeiten birgt, zeigte sich am vergangenen Wochenende.

14 Studierende der Übung „Vorurteilsbewusste Erziehung“ nahmen teil an der digitalen Kinopremiere des Dokumentarfilms „Gleis 11“ des Regisseurs     Çağdaş Eren Yüksel und des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalens. 

 

Mit dem digitalen Kinoticket konnten die Studierenden per Livestream der Premiere und der anschließenden Fragerunde aus der Essener Lichtburg, Deutschlands größtem Filmpalast, beiwohnen. 

 

Im Film erzählen die Protagonist*innen, allesamt Einwander*innen der ersten Generation, ihre Erinnerungen aus den 60er-Jahren bis heute. Sie kamen als sogenannte „Gastarbeiter“ mit dem Zug aus ihren Heimatländern Italien, Griechenland und Türkei auf Gleis 11 des Münchner Hauptbahnhofs an. 

 

    Die Studierenden waren sich einig, dass es Geschichten waren zum Zu- und Hinhören. Jeder vierte Mensch in Deutschland hat Einwanderungsgeschichte – weshalb es wichtig ist, sich diesem Teil der deutschen Geschichte bewusst zu werden. Hierzu teilte Paulina Väth ihren Gedanken: „Wie vielen Menschen ich wohl schon begegnet bin, die ich einfach im Hier und Jetzt wahrgenommen habe, ohne zu wissen, was der-/diejenige vielleicht schon erlebt hat“.

 

    Çağdaş Yüksel, dessen Großmutter Nezihat auch Teil des Films war, ist es gelungen, die Menschen zu Wort kommen zu lassen. „Man konnte spüren, dass dieser Film wirklich eine Herzensangelegenheit des Regisseurs ist, denn er hat einfach die Menschen sprechen lassen und sich selbst komplett zurückgenommen“, so Cristina Alonso Martinez. „Er hat sie einfach erzählen lassen und Pausen abgewartet, ohne gleich eine Frage einzuwerfen, weil es ihm zu lange ruhig wurde“. 

 

Das Zuhören ist eine der wichtigsten Fähigkeit, wenn es darum geht, Kindern, Jugendlichen, Eltern und Kolleg*innen in der pädagogischen Praxis vorurteilsbewusst zu begegnen. Im Übungsfach „Vorurteilsbewusste Erziehung“Vi setzen sich die Studierenden mit ihren eigenen Stereotypen auseinander. Sie lernen die Grundlagen des Konzepts der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung kennen, zu dem auch die diskriminierungsfreie Sprache, Lernraumgestaltung und das Empowerment von betroffenen Kindern und Jugendlichen gehören. 

 

Text und Bild: Jessica Kandert