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Jahresbeginn 2020 an der Fachakademie:

Oder: KiTa, Kino, Killerspiele

Der Beginn des neuen Kalenderjahres 2020 bedeutet für zahlreiche Klassen einen Einblick in neue pädagogische Handlungsfelder.

Für Studienjahr 1 ist das mehrwöchige KiTa-Praktikum prägend: Die Studierenden gehen tagsüber in verschiedene Kindertageseinrichtungen und führen Bildungsangebote durch. Der Ansatz ist hierbei, dass alle prozesshaft und ko-konstruktiv zusammenarbeiten. Die Meinungen und Wünsche der Kinder sind Grundlage für das pädagogische Handeln. „Hotzenplotz“ lautet beispielsweise das von Kindern selbstgewählte Motto einer Kita-Gruppe für dieses laufende Praktikum. In Zweierteams führen die Studierenden pädagogische Angebote durch, während die Mitschüler*innen und die Seminarlehrkraft hospitieren. Im Anschluss reflektieren alle das Angebot, um von den Erfahrungen und Beobachtungen zu lernen. Der reguläre Unterricht findet in Studienjahr 1 daher derzeit nur am Nachmittag statt.

Studienjahr 2 hat das neue Jahr ebenfalls mit einer fachlich interessanten Aktion begonnen. Im Rahmen des Unterrichts in Pädagogik-Psychologie-Heilpädagogik besuchten die Klassen den Film „Systemsprenger“ im Kino. Thema des Films ist ein junges Mädchen, das massive Verhaltensauffälligkeiten zeigt und eine Kindheit zwischen Pflegefamilien, Psychiatrie-Aufenthalten und Wohngruppen in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe verbringt. Der Film wurde im Dezember 2019 nominiert für den Europäischen Filmpreis in den Kategorien „Bester Film“ und „Beste Darstellerin“. Unsere angehenden Erzieher*innen zeigten sich vom Film sehr beeindruckt und diskutierten anschließend auf fachlicher Ebene über das Kinoerlebnis, das alles andere als Unterhaltungs- und Wohlfühlprogramm war.

Auch einige Klassen des Sozialpädagogischen Jahres führten einen Kinobesuch durch.

An erstmalig in dieser Form durchgeführten "Lernfeldtagen" übte sich Studienjahr 2 Anfang Januar darin, im späteren Erzieheralltag professionell und situationsorientiert zu arbeiten. Verschiedene realistische Lernsituationen aus der Praxis waren Grundlage für fachliches Handeln aus der Sicht verschiedener Fächer. Die Studierenden erarbeiteten sich das Handlungswissen hierzu eigenständig in Kleingruppen.

Für praktische Handlungsfelder im Bereich Medienpädagogik werden die Abschlussjahrgänge in der nächsten Zeit das Jugendzentrum Cafe Domain besuchen. Die Sozialpädagogen sind dort auf Medienarbeit spezialisiert und werden fachpraktische Workshops durchführen. Neben Fotografie/Lightpainting, pädagogischen Apps, Greenbox und anderen Aktionen dürfen unsere Studierenden auch umstrittene Shooterspiele ausprobieren. Ziel ist, dass über Ausprobieren und Aufklärung ermöglicht wird, dass jeder zu seiner persönlichen Haltung in puncto Shooterspiele kommen kann. Theoretisch haben die Klassen in den letzten Wochen verschiedene Medienwirkungstheorien besprochen. Doch ob Shooterspiele tatsächlich bleibende Aggression oder Gewaltbereitschaft auslösen können, dies bezweifeln alle ernstzunehmenden Studien - Voraussetzung ist allerdings, dass Persönlichkeit und direktes Umfeld stabil sind.

Im Kollegium wird derzeit hinter den Kulissen bereits der Tag der Offenen Tür vorbereitet. Unter Einbindung der Theoretischen Jahrgänge werden wir im März wieder zahlreiche Einblicke in unseren Schulalltag an der Fachakademie geben. Am Samstag, 14. März 2020, sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

 

 

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